Bis heute scheiden sich die Geister an Alma Mahler-Werfel: Selbstinszenierung, Herrschsucht, heimliche Affären, Antisemitismus auf der einen Seite, auf der anderen Seite eine schöne Frau, eine begabte Pianistin und Komponistin, eine interessante Gesprächspartnerin, eine Muse und Mäzenin. In jedem Fall eine der schillerndsten Frauen des 20. Jahrhunderts mit einem außergewöhnlichen und prall gefüllten Leben. Aufgewachsen in einem Künstlerhaushalt, hatte sie schon früh Kontakt zur Wiener Künstlerszene Anfang des 20. Jahrhunderts und war als „das schönste Mädchen Wiens“ bekannt.
Sie studierte gemeinsam mit Arnold Schönberg Komposition bei Alexander von Zemlinsky, mit dem sie eine Liebesaffäre hatte. Sie war die Ehefrau von Gustav Mahler, dem BauhausGründer Walter Gropius und dem Schriftsteller Franz Werfel. Mit dem Maler Oskar Kokoschka verband sie eine leidenschaftliche obsessive Liebesbeziehung.
Mit Franz Werfel flüchtete sie vor dem Naziregime in das amerikanische Exil nach Los Angeles. Wie keine andere Frau verstand es Alma Mahler-Werfel, in ihren Salons in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts berühmte Persönlichkeiten der Wiener Gesellschaft – Politiker, Musiker, Schriftsteller, bildende Künstler, Schauspieler- zusammenzuführen.
Sie fand ihre Bestimmung im kulturellen Handeln und Leben für die großen Künste Musik, Literatur und bildende Kunst. So begleitete und unterstützte sie ihre Ehemänner, Geliebten und Freunde als Beraterin und Mäzenin auf dem Weg zum Ruhm.
In unserem Programm begeben wir uns mit Liedern und Texten auf die Spuren des Lebensweges von Alma Mahler-Werfel und ihrer Beziehung zu berühmten Komponisten, von der Wiener Künstlerszene Anfang des 20. Jahrhunderts bis zur Künstlerszene ab 1940 im amerikanischen Exil.